Bin ich überhaupt betroffen?
Pro Jahr rund 135.000 Tonnen Klärschlamm von 1,97 Millionen Einwohnern sollen in den nächsten Jahrzehnten von vielen Orten aus Niedersachsen nach Hildesheim zur Kläranlage im Hafengebiet transportiert werden. Ziel der Transporte ist eine geplante Mono-Klärschlammverbrennungsanlage, für die jetzt der Genehmigungsantrag gestellt wurde.
Gründungs-Gesellschafter der „Kommunalen Nährstoffrückgewinnung Niedersachsen GmbH“ (KNRN) sind Hildesheim, Barsinghausen, Celle, Göttingen, Weserbergland (Hameln), Langenhagen, Peine und Salzgitter . Als weitere Gesellschafter sind dazugekommen: Holzminden, Abwasserverband Matheide (Winsen/Aller), Kreisverband Nienburg, Clausthal-Zellerfeld, Abwasserverband Gehle-Holpe, Bad Pyrmont Entsorgung GmbH, Lengede, Sarstedt, Wunstorf, Springe, Sehnde, Wedemark, Einbeck. Die Stadt Verden und der Wasserverband Peine sind aus der Gesellschaft ausgeschieden.
Ja, auch Sie sind betroffen, wenn Sie in Hildesheim und Umgebung leben!
Im Kern geht es uns um folgende Problematik:
Es wird viele Jahrzehnte unnötig lange Transportwege per Lkw nach Hildesheim geben.
Die Transporte werden überwiegend (etwa 70%) auf der Straße stattfinden, denn keine der anliefernden Kläranlagen verfügt über ein Bahngleis oder unmittelbaren Anschluss an einen Wasserweg.
Aufgrund der hohen Verbrennungsmengen ist der Schadstoffausstoss entsprechend hoch, selbst wenn Grenzwerte eingehalten werden. Die Schadstoffe verteilen sich abhängig von der Schornsteinhöhe in der Nähe oder weit in der Umgebung.
Quecksilber und andere Giftstoffe wie Dioxin kommen trotz Filterung aus dem Schornstein und werden zusätzlich zu der ,,normalen“ Umweltverschmutzung in die Atemluft entlassen.
Der Verbleib der 18.000 Tonnen Asche pro Jahr ist derzeit ungeklärt, die Planung erfolgt „ins Blaue“. Niemand weiß bisher, wie der Phosphor aus der Asche entzogen werden soll und wo das passieren wird.