Weshalb ausgerechnet Hildesheim?

Ein Hamburger Unternehmen war 2016 beauftragt, gutachterlich aus 42 Standorten in Niedersachsen den am besten geeigneten Standort für eine Mono-Klärschlammverbrennungsanlage zu finden. Dabei soll sich der Standort Hildesheim als besonders geeignet erwiesen haben.

Die Gründe dafür waren die sogenannte „trimodale Verkehrsanbindung“, also Nutzung von Straße, Schiene und Wasserweg sowie die sofortige Verfügbarkeit eines städtischen Grundstücks und die Nachbarschaft der Kläranlage.

Aus sicherer Quelle wissen wir, dass Hildesheim gar nicht der beste Standort war. Selbst bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit lag Hildesheim nur an vierter Stelle von 7 Standorten. Der Begriff „trimodal“ taucht in dem Gutachten nicht einmal auf!

Der Standort Hildesheim hat gravierende Nachteile, die bisher nicht beachtet wurden:

1. Das Gelände der Kläranlage und der geplanten Klärschlammverbrennungsanlage liegt in einer geographischen Senke auf 71 Meter über NN, das umliegende Gelände befindet sich durchweg höher.

Hier die Höhenangaben der Bereiche rund um den Hafen:

Giesen 95 m – Hasede 81 m – Klein Förste 78 m – Harsum 81 m – Asel 90 m – Bavenstedt 89 m – Drispenstedt 95 m – Gewerbegebiet Nord (Lidl, Biko, Fruchthof Northeim) 87 m – Hildesheim Rathaus 94 m – Robert-Bosch-Gesamtschule 92 m – Himmelsthür 100 m – Osterberg 170 m

2. In unmittelbarer Nachbarschaft zu der Verbrennungsanlage befinden sich Naturschutzgebiete und FFH-Gebiete. Dies wird in dem Gutachten nicht berücksichtigt.

In der Anlage Helmstedt/Buschhaus wurde übrigens am 23.01.2020 der Grundstein gelegt und die Mono-Klärschlammverbrennung ging Ende 2021 in Betrieb. Hannover-Lahe wird bis 2023 ebenso erweitert, weitere Anlagen werden früher in Betrieb gehen können als in Hildesheim. Es wird Überkapazitäten am Markt geben und den Hildesheimern laufen die Preise davon!