Ist die Verbrennung schädlich für uns und die Umwelt?

Die Klärschlammverbrennung wird nach dem geltenden Stand der Technik erfolgen und alle Betreiber von ähnlichen wie der geplanten Anlage betonen, dass sie die Vorgaben der 17. Bundes-Immissionsschutz-Verordnung (BImschV) einhalten und sogar unterschreiten. In den Abgaseinrichtungen der Verbrennungsanlagen sind Messfühler integriert, die ein durchgehendes Monitoring der Aufsichtsbehörde erlauben. Dies soll die Einhaltung der Grenzwerte garantieren und mögliche Störungen offenbaren.

Die 17. BImschV legt Grenzwerte vor, die nicht überschritten werden dürfen. Gleichwohl kommt es zu einer Belastung der Umwelt mit Quecksilber und anderen Schadstoffen, denn „absolut reine“ Luft kommt nicht aus dem Schornstein. Je mehr Schlamm verbrannt wird, desto höher ist der Anteil an Schadstoffen. 33.500 Tonnen kann man nicht spurlos beseitigen.

Auf ein Jahr gerechnet, sind es einige Kilogramm dieser Schadstoffe, die in die Atmosphäre entweichen und durch uns über die Atmung aufgenommen werden oder sich in der Umgebung niederschlagen. Die KNRN hat zugegeben, dass Quecksilber und Dioxine aus dem Schornstein entweichen können.

Die Klärschlammverbrennungsanlage dürfte eigentlich in unmittelbarer Nachbarschaft der Naturschutzgebiete und FFH-Gebiete Haseder Busch, Mastberg und Osterberg nicht gebaut werden. Das wurde bei der Standortwahl nicht berücksichtigt und war den Hildesheimer Ratsmitgliedern offenbar egal.

Wir befürchten eine Beeinträchtigung für die Betriebe, die in der Nähe der Verbrennungsanlage in großem Stil offenen Getreideumschlag betreiben, wie es im Hafenbereich üblich ist. Im weiteren Umfeld befinden sich auch Betriebe, die empfindliche Lebensmittel verarbeiten oder mit ihnen handeln und ebenso betroffen sein können.

Die Hildesheimer Schulen im Nordbereich (Walter-Gropius-Schule, Robert-Bosch-Gesamtschule, Himmelsthürer Grundschule, Realschule und Gymnasium) befinden sich knapp 2 Kilometer von der Verbrennungsanlage entfernt. Tausende Schüler dürfen die Emissionen einatmen, denn die Klärschlammverbrennungsanlage liegt geographisch in einer Senke.

Im Umland gibt es Biobauern, die strikte Vorgaben hinsichtlich der Umweltstandards einhalten müssen. Eine ökologische Landwirtschaft wird künftig kaum möglich sein, wenn das Werk wie geplant in Betrieb geht und Quecksilber, Schwermetalle und andere, teils krebserregende Stoffe in die Atmosphäre entlässt.

Bei der Menge an Klärschlamm, der angeliefert werden soll und der Menge an Asche, die irgendwo verbleiben muss, rechnen wir mit verstärktem Lkw-Verkehr im Umfeld der Anlage. Die Anfahrt wird über die BAB A7, die B1 und die B6 mit dem Nadelöhr Hasede erfolgen.

Unsere Einschätzung: Wer glaubt, die Transporte würden per Schiff oder Bahn ankommen, ist auf dem Holzweg, denn die meisten beteiligten Kommunen werden Hildesheim nur auf der Straße erreichen. Ca. 70 % werden per LKW angeliefert.