Die gesetzliche Vorgabe, den Phosphor aus dem Klärschlamm zu gewinnen, kann man auf anderen Wegen als mit der Mono-Klärschlammverbrennung erfüllen:
Phosphorgewinnung aus dem Nass-Schlamm, wie er in der Kläranlage anfällt: eine Studie der Leibniz-Uni Hannover aus 2016 zeigt, dass bis zu 70% Phosphor umweltfreundlich direkt gewonnen werden können. Danach kann der Klärschlamm als Brennstoff in die Mitverbrennung in einer Zementfabrik oder in einer Müllverbrennungsanlage. Gleiches gilt für das PhosForce-Verfahren zur Phosphorgewinnung aus Klärschlamm.
Eine andere Möglichkeit ist die thermische Behandlung des Klärschlammes in einer Pyrolyse-Anlage. Bei Temperaturen von 300 Grad bis ca. 600 Grad entsteht unter Sauerstoffabschluss eine phosphorhaltige Klärschlammkohle, die als Kreislauf-Ausgangsstoff für vielfältige Produkte dienen kann. Schadstoffe werden eliminiert, die Anlage in Niederfrohna liefert hervorragende Werte. Dieses Verfahren ist eine echte CO2-Senke, pro Tonne Klärschlamm sind es -46 kg CO2. Für Hildesheim allein ließen sich pro Jahr 2100 t CO2 einsparen!
Thermische Behandlung in Hannover-Lahe zu deutlich geringeren Kosten als in Hildesheim. Die Hildesheimer Fabrik mit vorgeschalteter Trocknung in Hameln wird über 90 Mio € kosten, die Behandlungskosten betragen voraussichtlich über 173 €/t, das sind fast 100 € mehr, als derzeit am Markt verlangt wird. Die Gebührenzahler der Kommunen, die in Hildesheim ihren Klärschlamm entsorgen wollen, werden sich noch erschrecken!